Verkehrshaus der Schweiz, Luzern, Dokuzentrum

Segelschiff

Dreimastiges Dreidecker-Linienschiff, der Französische Marine

Datierung

ca. 1800

Personen

Französische Marine (Marine nationale française), Betreiber/in Vorbild, archivalisch belegt

Beschreibung

Dreidecker-Linienschiff mit drei Masten, getakelt, ca. 120 Geschütze, ursprünglich beweglich, französische Flagge. Auf Spant gebaut, Bodenbrett mit Intarsien. Vermutlich sog. Gefangenenmodell.

Signatur / Beschriftung

Signatur / Beschriftung: Beschriftung: Französische Flagge

Objekttyp

Objekt (dreidimensional)

Geografie

Herkunftsland/Herkunftsort: Frankreich

Material / Technik

aus Holz und Fischbein, getakelt, mit Bodenbrett

Objektmasse

820 x 730 x 330 mm ca 2000 g

Inventarnummer

VHS-6737

Anschrift

Gefangenenmodelle Während den Revolutionskriegen von 1793 und 1815 gelangten weit über 100000 französische Seeleute in britische Kriegsgefangenschaft. Sie wurden auf stillgelegten Schiffen, sog. Hulks, oder in Lagern festgehalten. Um die Lebensbedingungen etwas erträglicher zu machen, stellten einige Gefangene Modelle aus Knochen, Stroh und anderen billigen Materialien her, die sie mit grossem Zeitaufwand äusserst filigran verarbeiteten. Die Erbauer besassen weder Pläne noch gut eingerichtete Werkstätten, so entstanden Modelle ganz eigener Art. Zwar sind die Proportionen meist nicht richtig, die Masten sind oft viel zu hoch, und auch die Schnitzereien sind meist weit üppiger als auf den Original-Schiffen. Trotzdem vermitteln uns diese Modelle einen präzisen Eindruck der damaligen Schiffe. Die Erbauer hatten zum Teil jahrelang auf See gelebt, kannten die Schiffe in- und auswendig und vermochten so über Darstellung eines einzelnen Schiffes hinaus das Typische der Segelschiffe ihrer Zeit einzufangen. So gehören die Gefangenenmodelle, obwohl sie nicht in einer langdauernden Tradition entstanden sind, zur Volkskunst.