Aufgeschnittene Dampflokomotive
Aufgeschnittene Dampflok HG 3/3, Nr. 1063, der Brünigbahn, Hybrid Adhäsions- und Zahnradbahn, Brünig-Lok
Datierung
1909, in Betrieb bis 1957Personen
Beschreibung
Tender-Dampflokomotive HG 3/3, Nr. 1063, der BB Brünigbahn, Hybrid Adhäsions- und Zahnradbahn, Meterspur (Schmalspur), Zahnradsystem Riggenbach. Gebaut von der SLM Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur. Teilweise aufgeschnitten, farbig bemalt und ausgerüstet mit elektrisch beweglichen Teilen um die Arbeitsweise einer Dampflokomotive und insbesondere jene der kombinierten Adhäsions- und Zahnradlokomotive zu zeigen. Eingesetzt auf der Strecke Giswil-Brünig-Meiringen. Da diese Strecke einige schwächer geneigte Abschnitte ohne Zahnstange aufweist, waren die Zahnradloks auf für Adhäsionsbetrieb mit beschränkter Geschwindigkeit eingerichtet. Funktionsweise: Das Triebzahnrad sitzt auf einer besonderen Welle. Die drei gekuppelten Triebachsen werden von je einem Zylinderpaar angetrieben, die alle in einem Zylinderblock untergebracht sind und gemeinsam vom gleichen Regulator gesteuert werden. Beim Adhäsionsbetrieb durchströmt der Dampf die unten angeordneten Hochdruckzylinder und entweicht dann ins Freie. Der Zahnrandbetrieb steht dabei still. Beim Fahren auf der Zahnstange gelangt der Dampf nach den Hochdruckzylindern in die darüber liegenden Niederdruckzylinder, die das Zahnrad antreiben. Es handelt sich um eine Anwendung des Verbundsystems (Compound-Maschine) mit Arbeitsleistung des Dampfes in zwei Stufen. Auf den nachträglichen Einbau eines Überhitzers wurde aus unklaren Gründen verzichtet, so dass diese Loks bis zu ihrer Ausrangierung als Nassdampfmaschinen mehr Brennstoff verzehrten, als dies nach dem Stand der Technik seit etwa 1910 nötig gewesen wäre. Die Dampflokomotive HG 3/3 wurde wegen der Gegengefälle jeweils auf dem Kulminationspunkt (Brünig-Hasliberg) gedreht, so dass ihre Feuerbüchsen stets der Talseite zugekehrt waren. Damit war ohne technischen Sonderaufwand sichergestellt, dass die Feuerbüchsdecke nie von Kesselwasser entblösst war. Historisches Schienenstück am Boden: Union D 1887 VSignatur / Beschriftung
Signatur / Beschriftung: Beschriftung: Lok-Nr. "1063", "Rev.16.4.12", Schild "SCHWEIZERISCHE Locomotiv- & Maschinen-Fabrik WINTERTHUR / N°1993 / 1909", "2", am Dampfzylinder "SYSTEM WINTERTHUR", Schild „MAX. GESCHW. / VITESSE MAX. Z 30 A 45 KM. / MAX ARBEITSDK. / PRESSION MAX. 14 ATM.“, auf Schiene "UNION D 1887.V."Objekttyp
Objekt (dreidimensional)Geografie
Territorium: Giswil - Brünig - Meiringen (Kanton Obwalden, Kanton Bern)Material / Technik
MetallObjektmasse
31600 kg ca. 760 x 265 x 355 cmInventarnummer
VHS-52Rechte
Quellennachweis: Verkehrshaus der Schweiz, LuzernAnschrift
Wie funktioniert eine Dampflokomotive?
Die Dampflokomotive der Brünigbahn von 1909 vereinigt einen veralteten Dampferzeuger mit einer fortschrittlichen Dampfmaschine. Ihr einfacher Kessel erzeugte einen Dampf mit relativ hohem Druck und relativ geringer Temperatur, sogenannten Nassdampf. Die Dampfmaschine hingegen ist eine hochkomplexe Maschine mit vier Zylindern und doppelter Nutzung des Dampfes. Die unteren zwei Hochdruckzylinder wirken während der ganzen Fahrt auf die drei gekuppelten Achsen. Für den Zahnradbetrieb wird der Dampf ein zweites Mal genutzt: Es werden die oberen zwei Niederdruckzylinder zugeschaltet, welche das Zahnrad antreiben.
Eigenschaften
Hauptfarbe
schwarzDetails
Schmalspur 1000 mmAnzahl Besatzung
2Anzahl Passagiere
1Höchstgeschwindigkeit [km/h]
45Antriebsart
KolbendampfmaschineMotorenbauweise
NassdampfLeistung [kW]
294Number of cylinders
4Dampf [bar]
13.7Systematik
• Hybrid Adhäsions- und Zahnradbahnen
• Dampflokomotiven und Tender
Literatur
Meterspurige Dampflokomotive für Adhäsions- und Zahnstangenbetrieb der Brünig-Linie, Baujahr 1909, Sign.: HNW 1:E5
Lokomotiven und Triebwagen im Verkehrshaus der Schweiz, Autor/in: Bock, Claus; Co-Autor/in: Wisman, Hans/Trüb, Walter, Sign.: HEI 6 sowie E.R 196
Auf die Schienen, fertig, los! Mit der Schule in der Ausstellung Schienenverkehr (inkl. Reisezeiten, Funktionsweise Dampflokomotive), Autor/in: Scheidegger, Christian, S., Abb.: S.23-24, Sign.: EFD 11 sowie HEI 5
Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847-1966, Autor/in: Moser, Alfred; Co-Autor/in: Winter, Paul/Schneeberger, Hans, u.a., S., Abb.: S. 413, Sign.: EFD 1:4 sowie E.R 256 sowie EFD 1:4 (MZG)
Das Verkehrshaus der Schweiz, Autor/in: Waldis, Alfred; Co-Autor/in: Wolgensinger, Michael (Aufnahmen), S., Abb.: S. 66, Sign.: HHA 1 sowie V.R 001
Dampflokverzeichnis Schweiz 2001, Autor/in: Seiffert, Cyrill, Sign.: E Bro 11
Schweizerische Bundesbahnen SBB, Autor/in: Willen, Peter, Sign.: ENW 38:1
Die historischen Fahrzeuge der SBB und des Verkehrshauses der Schweiz, Autor/in: Winter, Paul, Sign.: HEI 2 sowie EFD 65
Alpenqueren. Sonderausgabe zur Ausstellung im Verkehrshaus der Schweiz, Sign.: H Bro 4
Die Neue Ausstellungs-Transversale. Alpenqueren - teuflisch spannende Geschichte [Ausstellung im Verkehrshaus der Schweiz ab 4. April 2007], Sign.: H Bro 4
Das Verkehrshaus Luzern. Spanisch Brötli, Krokodil und Elephant, Sign.: DVD E 28
Das Verkehrshaus der Schweiz, Autor/in: Waldis, Alfred, Sign.: HHA 5:1
Das Verkehrshaus der Schweiz. 20 Jahre im Dienste von Verkehr und Kommunikation, S., Abb.: S. 184, Sign.: ZE 5 sowie E Bro 42
50 Jahre Verkehrshaus der Schweiz (VHS), Autor/in: Werren, Blandina, Sign.: ZE 57 (-> Infodesk)
Die Schiene - Spur in die Zukunft, Autor/in: Schetty, Georges A.; Co-Autor/in: Schlup, Daniel/Staub, Martin u.a., Sign.: HEI 12
Museums of Influence, Autor/in: Hudson, Kenneth, S., Abb.: S. 192, Sign.: MGU 1
Die schmalspurige Brünigbahn (SBB), Autor/in: Jeanmaire, Claude, S., Abb.: 29, Sign.: EBG 90
Als Heizer auf einer Dampflok. Lesetext. Ein pensionierter Lokführer erinnert sich [inkl. Beilage Arbeitsblatt für Schüler: Das Feuerross - Dampflokomotiven als Arbeitsplatz unserer Urgrossväter], Autor/in: Caduff, Helmut; Co-Autor/in: Schlup, Daniel, S., Abb.: Beilage, Sign.: HEI 27
Eisenbahn-Museen in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz, Autor/in: Temming, Rolf L., Sign.: EGU 99