Weltraumzug

Mondzug von Jules Verne (Mondrakete)

Datierung

1977

Personen

Verkehrshaus der Schweiz VHS (1959), Modellbauer/in

Jules Verne (1828 - 1905), Erfinder/in

Beschreibung

Mondzug von Jules Verne (Mondrakete), bestehend aus: Dampflok, Tender mit Kohle sowie drei Personenwagen (1. bis 3. Klasse). Projektil-Zug nach der Radierung in der Erstausgabe von Jules Vernes <Reise zum Mond>.

Signatur / Beschriftung

Signatur / Beschriftung: Beschriftung: je Wagen "I class", "II class", "III class"

Objekttyp

Objekt (dreidimensional)

Geografie

Territorium: Mond

Material / Technik

Holz, Kuststoff, Metall

Objektmasse

87 x 12 x 12 cm 1 kg

Inventarnummer

VHS-4597

Anschrift

Abenteuerreisen und Technikfaszination: Die Welten von Jules Verne Jules Verne (1828-1905) Der Autor Jules Verne schrieb im 19. Jahrhundert die vielleicht phantastischsten und aufregendsten Abenteuerromane, die auch heute für Jung und Alt noch kaum an Attraktivität verloren haben. Vernes Originalität bestand jedoch weniger darin, dass er das 20. Jahrhundert vorhersah, als vielmehr darin, dass er die technischen und wissenschaftlichen Fakten und Bestrebungen des 19. Jahrhunderts porträtierte. 20’000 Meilen unter dem Meer In den Jahren 1869 und 1870 wurden die drei Teile des Romans „20’000 Meilen unter dem Meer“ erstmals veröffentlicht. Kapitän Nemo wurde darin als Figur ebenso zu einer Legende wie das Tauchboot „Nautilus“. Durch die weltweite Verbreitung des Buches wurde die Bezeichnung „Nautilus“ für die kommenden Generationen zum Synonym für U-Boote schlechthin. Nautilus Der Erfolg des Abenteuerromans führte dazu, dass die Erfindung des U-Bootes dem Genius Jules Vernes zugeschrieben wurde. Wirklich neu bei seiner „Nautilus“ war aber am ehesten die herausragende Rolle, die er der Elektrizität zuwies, während sich zu jener Zeit gerade die Dampfkraft in ihrer Hochblüte befand. Jean-Pierre Bouvet Die berühmteste Darstellung des U-Bootes „Nautilus“ von Kapitän Nemo stammt wohl von den Disney-Studios. Ihre Verfilmung von „20’000 Meilen unter dem Meer“ aus dem Jahr 1954 nimmt sich aber grosse künstlerische Freiheiten heraus. Der Franzose Jean-Pierre Bouvet hingegen hat es sich zur Aufgabe gemacht, sämtliche von Verne beschriebenen Maschinen quellengenau zu rekonstruieren und im Sinne eines wissenschaftlichen Zeichners visuell darzustellen. Kapitän Nemo Der Abenteuerroman lässt sich aber auch wesentlich kritischer interpretieren. Kapitän Nemo übte eigentlich terroristische Akte gegen die Weltmächte aus. So gesehen war die „Nautilus“ kein untergetauchtes Wohnzimmer eines Bildungsbürgers am Ende des 19. Jahrhunderts, sondern eher eine Kriegsmaschine. Bei aller Faszination war dies letztlich auch die Einsicht des gefangen gehaltenen Professors Annorax mit seinem Gefährten. Unterwasserwelten Die Unterwasserwelten kamen bereits kurz nach 1860 ins öffentliche Bewusstsein. Vor allem in Deutschland wurden um diese Zeit mit grossem Erfolg die ersten öffentlichen Aquarien eingerichtet. Die Wahrnehmung der Unterwasserwelt durch Professor Annorax an Bord der „Nautilus“ ist einer der Ursprungsorte der modernen Umweltwissenschaften. Der vielleicht stärkste Aktualitätsbezug der „Nautilus“-Erlebnisse ist die Frage nach den Bodenschätzen auf dem Meeresgrund. Das Wettrennen zu den Polen wurde im 19. Jahrhundert lanciert, wobei vorerst noch nicht bekannt war, dass es sich bei der Antarktis um den 6. Kontinent handelt. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass sich unsere heranwachsende Generation noch in erheblichem Masse mit dem Konflikt um die Bodenschätze unter dem Nordpol wird beschäftigen müssen. Mondzug Lange bevor Raketen Realität wurden, verband der Mondzug von Jules Verne das Thema der Abenteuerreise mit einer ungeahnten Technikfaszination. Der Mondzug orientiert sich am wissenschaftlichen Weltbild seiner Zeit, beschreibt über weite Strecken die technische Realität und kombiniert Phantasien, welche aus der Strahlkraft der Zukunft heraus geboren wurden.