Sessellift, Luftseilbahn

Sessel Rindertitlis Engelberg mit Zweiseil - Kurven - Seilbahnsystem der Maschinenfabrik Küpfer

Datierung

1984

Beschreibung

Umlaufsesselbahn mit Kurven-Seilbahnsystem der Maschinenfabrik Küpfer Durch das System-Küpfer mit zwei Förderseilen kann die Seilklemme der Sesseln oder Skiliftbügeln so gesteuert werden, dass das Befahren von Links- und Rechtskurven ist. Das System ermöglicht Hindernisse oder Waldpartien zu umfahren und somit die Natur besser zu schützen. Der Einbau von mehreren Rollen bei Kurvenfahrten ermöglichte grosse Kurvenradien, was für die Fahrgäste sehr komfortabel war. Auch Küpfer beschäftigte sich schon früh mit einer Lösung für ein voll kurvengängiges System für Schlepplifte und Sesselbahnen. Bedingt durch die Gehängekonstruktionen beim Constam-System sind Kurven im Normalfall nur in eine Richtung möglich, eine Ablenkung nach innen. Die Firma erfand Mitte der 70er Jahre allerdings eine innovative Lösung mit zwei parallelen Zugseilen, durch die die Gehänge entsprechend gekippt werden konnten, sodass Kurven in alle Richtungen beliebig möglich wurden. Ursprünglich sowohl für Schlepplifte wie auch für fixe Sesselbahnen vorgesehen, wurde das System jedoch schlussendlich nur bei einigen Schleppliften eingesetzt. Die ersten Anlagen entstanden 1976 in Sörenberg und in Airolo. Die einzige Anlage, bei der das System seinen Wert voll ausschöpfen konnte, das heisst, Kurven sowohl nach links als auch nach rechts bei einer einzelnen Anlage, ist der heute letzte existente Schlepplift dieser Art, der Hohstocklift auf der Belalp. Hohe Produktions-, Betriebs- und Wartungskosten führten dazu, dass sich das System nicht weiter verbreiten konnte. Kurvenlifte Die grösste Herausforderung im Skilift-Bau stellte aufgrund der an das Terrain gebundenen Fahrspur die Realisierung von horizontalen Ablenkungen in coupiertem oder von Felsen durchzogenem Gebiet dar. 150 Während die Anlagen des Hefti- oder Poma-Systems von Beginn weg kurvengängig waren, weil die einkuppelbaren Schleppgehänge flexibler waren und auf Schienen geführt respektive mittels schräg gestellter Rollen abgelenkt werden konnten, war die Kurvengängigkeit bei dem auf dem Constam’schen Prinzip basierenden Anlagen mit den einseitig an das Seil greifenden Klemmen der Gehänge erheblich eingeschränkt. Nahezu jeder Skilift-Fabrikant entwickelte zur Bewältigung von gekurvten Strecken ein eigenes System. Die bekanntesten Entwicklungen sind Systeme von Schweizer Skilift-Herstellern. 151 Zu den einfachsten, für grosszügige und unbewaldete Situationen geeignete Kurvensysteme gehört das bereits 1939 von Constam patentierte Prinzip, das auf der polygonalen Anordnung von Umlenk- respektive Rückfahrstützen beruht. 152 In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre trat der Seilbahn-Hersteller Willy Bühler, der Fabrikationsstätten sowohl in Bern als auch in Vétroz VS betrieb, mit einem neuartigen Kurvensystem auf den Markt, das er für Einseilumlaufbahnen entwickelt hatte: Die sogenannte "Zwirbel-" oder "Bühler-Kurve" ist durch drei in der Höhe gestaffelte Umlenkebenen gekennzeichnet. Die Willy Bühler AG liess die Zwirbelkurve, deren Erfindung auf Laurenz Schrötter zurückgeht, 1969 patentieren. 153 Im gleichen Zeitraum arbeitete auch die Firma Marcel Bachmann BACO aus Steffisburg an der Entwicklung eines Kurvensystems. Bachmanns Kurvenkonstruktion setzt sich aus zwei liegenden Umlenkscheiben zusammen, wobei diejenige für das Befahren der Kurvenaussenseite eine gewöhnliche, liegende Seilscheibe ist; die für das Befahren der Kurveninnenseite bestimmte Kurvenscheibe hingegen ist mit einem Kranz von Nocken (Seilauflageklötzen) versehen, welche die an den Seilklemmen speziell angebrachten Führungshauben um die Ablenkung führen. 154 Die im Vergleich zur Zwirbelkurve erheblich kompaktere, von Max Maurer erfundene und 1969 patentierte Bachmann'sche Kurve ist bis heute das einzige System, das bei Einseilumlaufbahnen Kurven in alle Richtungen zulässt. 155 Ein sehr kosten- und unterhaltintesives Kurvensystem wurde vom Steffisburger Seilbahnfabrikanten L. & P. Küpfer entwickelt. 156 Die Bewältigung der Kurven erfolgt beim Küpfer’schen Konzept über ein Doppelseil-System, bei dem zwei Förderseile in den geraden Streckenabschnitten parallel und bei der Antriebs- respektive Umlenkscheibe sowie in den Kurven übereinander geführt sind. Eine spezielle, symmetrische Zweiseil-Klemme mit Kardangelenk ermöglicht die zweiseitige Kurvengängigkeit. 157

Signatur / Beschriftung

Signatur / Beschriftung: Beschriftung: "Maschinenfabrik / Seilbahn / L. + P. Küpfer / CH-3612 Steffisburg"

Objekttyp

Objekt (dreidimensional)

Geografie

Place of manufacture: Schweiz, Steffisburg

Material / Technik

Metall, Kunststoff

Objektmasse

Sessel: zirka 120 x 110 x 280 cm Rolle: zirka 105 x 30 cm

Inventarnummer

VHS-9097

Anschrift

Eigenschaften

Systematik