unbemannte Raumkapsel

Geostationärer Wettersatellit METEOSAT (MSG), der EUMETSAT

Datierung

2000

Beschreibung

Modell (1:3) vom Meteosat MSG (Meteosat Second Generation). Geostationärer Wettersatellit. Start Ende 2000. Betrieben durch die EUMETSAT. Aufgeschnitten. Darin ersichtlich sind die Lagekontrolldüsen mit den kugelförmigen Treibstofftanks und der Hochleistungsradiometer mit dem Spiegelsystem. Ein Satellit kann lange auf der gleichen Umlaufbahn bleiben, da die Anziehungskraft der Erde (Schwerkraft) die Zentrifugalkraft (Fliehkraft) ausgleicht. In der Umlaufbahn der Satelliten ausserhalb der Erdatmosphäre ist kein bremsender Luftwiderstand vorhanden. Dadurch bleibt die Geschwindigkeit des Satelliten in einer stabilen Erdumlaufbahn viele Jahre lang konstant. In einer Höhe von 36000 km beträgt die Umlaufzeit 24 Stunden und entspricht damit genau der Erdumdrehungszeit. Deshalb wird ein solcher Satellit, der sich relativ zur Erde nicht bewegt als <geostationär> bezeichnet. Für die Wetterbeobachtung eignen sich diese Satelliten, da sie fast eine ganze Erdhalbkugel kontinuierlich beobachten können. Der MSG beobachtet die Verteilung der Wolken über Europa, Afrika und dem Atlantischen Ozean sowohl im sichtbaren wie auch im infraroten Bereich. Zur Stabilisierung dreht sich der Satellit 100-mal pro Minute um die eigene Achse. Dabei tastet ein Hochleistungsradiometer mit einem komplexen Spiegelsystem die Erde pro Umdrehung zeilenweise ab. Die Auflösung (d.h. eine Zeile) am Boden beträgt 2-5 Kilometer im sichtbaren (5000 Linien pro Bild) und 5 Kilometer im infraroten Bereich (2500 Linien pro Bild). Die Abtastung beginnt am Südpol und endet 25 Minuten später am Nordpol. In den darauffolgenden 2,5 Minuten wird das Spiegelsystem in die Startposition zurückgedreht, weitere 2,5 Minuten bleibt der Satellit im Standby. Dann startet die Abtastung von neuem. Jede halbe Stunde liegt so ein neues Bild (FES Full Earth Scan) vor. Der Meteosat ist auch ein Telekommunikationssatellit. Die aufgezeichneten Bilder überträgt er ins Kontrollzentrum Darmstadt. Dort werden sie nachgebessert und als Faksimile-Nachrichten zum Satelliten zurückgesendet. Dieser verteilt die Bilder an die anderen Bodenstationen von Mitgliedsländern des Meteosat-Projekts. Darüber hinaus sammelt der Satellit weitere nützliche Meteodaten aus automatischen Bodenstationen, wie z. B. Wetterbeobachtungen aus Bojen, Flugzeugen oder Ballonen. Von leistungsfähigen Rechnern in Grossbritannien und Frankreich wird die Gesamtheit der Wetterinformationen zu Wettervorhersagen verarbeitet.

Objekttyp

Objekt (dreidimensional)

Geografie

Herkunftsland/Herkunftsort: Europa

Material / Technik

Metall, Kunststoff, Plexiglas

Objektmasse

ca. 80 x 90 cm

Inventarnummer

VHS-9298

Anschrift

Eigenschaften

Systematik