Schlittenseilbahn
Schienenloser Schlitten, Nr. 2, der Seilbahn Funi Hornberg
Datierung
1957, in Betrieb: 1957 - 1986Personen
Beschreibung
Schienenloser Schlitten, Nr. 2, der Seilbahn Funi Hornberg Offerten im Archiv belegen, dass zwei Vorgängerschlitten der Firma VonRoll von BRUWO sowohl statisch, wie auch im Aufbau 1957 umgebaut, bzw. neu gebaut wurden, Sehr wahrscheinlich wurden vorallem Teile der Mechanik (Bremsapparat, Steuerung) übernommen. Im Einsatz stand der Funi bis 1986. Schlitten Nr. 2 der 1. Sektion: 1340m /2. Sektion: 1430m. Zu den frühesten auf den Skisport ausgerichteten mechanischen Aufzugshilfen zählen die in technischer Hinsicht mit den Standseilbahnen verwandten Schlittenseilbahnen. Die sogenannten Funis waren offene oder geschlossene, auf Kufen gleitende Grossschlitten, die normalerweise im Pendelbetrieb verkehrend, von einem durch einen Motor angetriebenen Drahtseil bewegt wurden. Die frühesten Modelle waren Windenaufzüge mit nur einem Fahrzeug. Eine erste, von der A.-G. Oehler & Cie., Eisen- und Stahlwerke in Aarau, fabrizierte Schlittenseilbahn, eine Windenbahn mit einem Schlitten, wurde in der Schweiz 1924/1925 in Chorécrans bei Montana dem Betrieb übergeben. Das erste schweizerische Funi-Modell mit zwei im Gegenverkehr pendelnden Schlitten realisierte Arnold Annen (1884-1938), Landwirt und Schreinermeister aus Lauenen bei Gstaad, zusammen mit Oswald von Siebenthal 1934 an der Wispile in Gstaad (Gstaadrüti-Wispile). Nur kurze Zeit nach der Realisierung seiner ersten Anlage verstarb Annen 1938, der für die Fabrikation und den Vertrieb seiner Funischlitten die Gesellschaft zum Betrieb und Verkauf von Schlittenseilbahnen gegründet hatte. Die Firma Von Roll, die bereits im Standseilbahnbau auf eine grosse Erfahrung zurückgreifen konnte, nahm dieses ähnlich funktionierende System in die Produktionspalette auf und erstellte fortan unter anderem auch Funischlitten. Mit 23 in Verkehr stehenden Funischlitten stellte die Saison 1939/1940 den Höhepunkt dieser Aufzugsgattung dar. Wegen der im Vergleich mit den später aufkommenden Skiliften geringen Förderleistung wurden viele der Bahnen schon nach kurzer Zeit ersetzt. Die letzte Anlage für den Skibetrieb wurde 1986 in Saanenmöser eingestellt, ein Funi in Grindelwald war für Fussgänger noch bis 1995 in Betrieb.Signatur / Beschriftung
Signatur / Beschriftung: Beschriftung: "2"Objekttyp
Objekt (dreidimensional)Geografie
Territorium: Saanenmöser, Hornberg, Sektion 1Material / Technik
Metall, Holz, GlasObjektmasse
900 x 220 x 250 cm ca. 3000 kgInventarnummer
VHS-11870Anschrift
Funi Hornberg, Saanenmöser BE, 1957
Schienenlose Standseilbahn
Als der Wintertourismus in den 1930er-Jahren gerade begann, seine erste Hochblüte zu entwickeln, und so auch die ersten Skilifte entstanden, erfand im Berner Saanenland Arnold Annen eine gegenläufige Bahnanlage mit lenkbaren Schlitten. An einem dicken Drahtseil wurden abwechslungsweise zwei offene Schlitten, später Schlittenkabinen auf ihrer selbst gemachten Schneespur in die Höhe gezogen. Ohne Gleisbauten ermöglichten diese „Funi“ genannten Schlittenbahnen ganzen Gruppen von Skifahrern eine Fahrt auf den Berg. Für kurze Zeit waren allein in der Schweiz wohl über 30 Funis ein erfolgversprechendes Transportmittel für den aufkommenden Skitourismus.
Mit Dank an Gstaad Saanenland Tourismus, Bergbahnen Destination Gstaad AG, zahlreiche Spender sowie für ihren unermüdlichen Einsatz Ruth Annen, die Enkelin des Erfinders.
Eigenschaften
Hauptfarbe
grauAnzahl Besatzung
1Anzahl Passagiere
50Höchstgeschwindigkeit [km/h]
12Leistung [kW]
67.5Systematik
• Schlittenseilbahnen
Literatur
Das Objekt: Schlittenseilbahn (<Funi Hornberg, Nr.2), Autor/in: Burger, Olivier, Sign.: ZH 2
Schlittenseilbahnen "Funi". Ein Stück Kultur aus vergangenen Zeiten als Diversifizierungschance im Wintertourismus von heute? Schriftliche Arbeit zur Erlangung des Diploms der Schweizerischen Tourismusfachschule Siders, Autor/in: Vils, Jerun, Sign.: FSS 4
Welt & Gstaad Photo. Jacques Naegeli 1885 - 1971, Sign.: FKM 15
Funi Geschichten, Autor/in: Annen-Burri, Ruth, S., Abb.: u.a. 66ff, Sign.: FSB 24:1
Der Funi - eine wintertouristische Innovation für den Schweizer Gästetransport der 30er Jahre. Hauptseminararbeit im Rahmen des Oral History-Projekts "Funi Hornberg" in Zusammenarbeit mit dem Verkehrshaus der Schweiz in Luzern, Autor/in: Bevilacqua, Loredana, Sign.: FSS 5
Leichtmetall-Funischlitten Saanenmöser-Hornberg = Funiluge en métal léger Saanenmöser-Hornberg, Autor/in: Brunner, Kurt; Co-Autor/in: BRUWO Konstruktionen, Sign.: F Bro 26
Funi Geschichten, Autor/in: Annen-Burri, Ruth, S., Abb.: u.a. 70f, Sign.: FSB 24:2
Geschichten, die das Verkehrshaus schrieb, Autor/in: Loeb, François, Sign.: HGU 29
Auf Kufen bergwärts = Escalader la montagne sur des patins [Funi Wildhaus], Autor/in: Burger, Olivier, Sign.: ZH 2
Das Verkehrshaus Wimmelbuch, Autor/in: Waltenspühl, Amadeus, Sign.: HGU 44 sowie MAU 63