Bildnis Hans Erni
Material / Technik
Bronze, Ex aus Ed. von 6Objektmasse
51 x 25 x 27 cmInventarnummer
HEM-5Anschrift
Rolf Brem: Bildniskopf Hans Erni, 1991
Bronze, Exemplar aus einer Edition von 6
51 x 25 x 27 cm
Hans Erni-Stiftung, Luzern
Das Bildnis nahm von Beginn an einen bedeutenden Stellenwert im plastischen Schaffen des Luzerner Bildhauers Rolf Brem (1926-2014) ein. Als Schüler des Zürcher Plastikers Karl Geisers schuf Brem in den frühen Jahren die Porträts von Personen seines unmittelbaren Umfelds in einer klassisch beruhigten und leicht stilisierten Manier. Später zeichnen sich die zahlreichen Bildnisse von international renommierten Grössen des Kulturlebens wie des Schriftstellers und Zeichners Günter Grass, des Theologen Hans Küng, des Musikers James Galway und vieler anderer durch eine aufgeraute Oberfläche aus, die noch die Spuren des Schöpfungsaktes trägt.
Bei seinen Bildnissen beschränkte sich Brem weitgehend auf Kopf und Antlitz als eigentliche Träger von Individualität; so auch beim Bildnis seines Luzerner Künstlerfreundes: Ganz im realistischen und ungeschönten Stil zeigt Brem den 82-jährigen Hans Erni mit den Zeichen des fortgeschrittenen Alters: gefurchte Stirn, schwere Augensäcke, faltiger Hals. Der Blick des Dargestellten ist – ganz im Gegensatz zu Ernis ausgesprochen kommunikativen Natur – nicht auf Betrachterin und Betrachter gerichtet, sondern nach innen. Auffällig ist die unterschiedliche Behandlung der beiden Gesichtshälften: Während die linke mit dem leicht geschlossenen Auge von der Müdigkeit nach acht Jahrzehnten eines arbeitsreichen Lebens zu zeugen scheint, kündet die rechte Hälfte mit dem offenen Auge und dem leicht gehobenen Mundwinkel von der Energie, die den Künstler noch in seinen späten Jahren auszeichnete.